- 5 - Autos (Durchgabe aus dem Jahre 1963) Liebe Freunde, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele Autos es auf dieser Erde gibt. Gewiß, es ist ein gewaltiger technischer Fortschritt, den man einfach nicht mehr entbehren kann. Doch wir sehen die Entwicklung mit anderen Augen: Sie schadet der Menschheit in gleichem Maße, wie sie sie fördert. Wenn wir es einmal ganz genau nehmen, so muß ich sagen, daß die Automobilisierung der Welt ein Stadium erreicht hat, das mehr als gesundheitsschädlich ist. Wenn auf der Erde eine große Seuche auftritt, so wehrt man sich mit allen Mitteln, um sie einzudämmen. Wer aber dämmt die Autoseuche ein? Zunächst sind es ungeheure Mengen von Verbrennungsgasen, welche die gesamte Atmosphäre verändern. Ebenso werden ungeheure Mengen von Abgasen von der Mehrheit der Bevölkerung eingeatmet. Das Blut der Menschen wird nach und nach regelrecht vergiftet. Dann kommen noch andere Schädigungen hinzu, die ebenso gefährlich wirken. • Die gesündeste Beschäftigung ist immer noch das Laufen, sie ist lebenswichtig und lebensverlängernd. Doch heute verzichtet man auf den kleinsten Fußweg und legt diesen per Auto zurück. Hinzu kommt das unnatürliche Sitzen mit einer unnatürlichen Haltung der Beine und des Rückens. Wenn körperliche Schäden auch nicht sofort auftreten, so kommen sie in einer gewissen Zeit auf alle Fälle. Wie ich beobachten konnte, sind die Autoschäden an der Gesundheit chronisch und auch sehr schwer zu lindern. Diese Begutachtung wird der Autoindustrie ebensowenig gefallen, wie die vernichtende Kritik am Tabakrauchen. Heute ist es leider so, daß der "kleinste Mann", das heißt, auch der ärmste Arbeiter unbedingt ein Auto haben muß, damit er hinter der Allgemeinheit nicht zurücksteht. Auf diese Weise wachsen die Gefahren auf der Straße. Ich will aber nicht von den vielen, unglaublichen Unfällen reden. Es ist sehr bedauerlich für alle Seelen, welche auf diese Weise ins Geistige Reich kommen. Sie haben ihre Entwicklung plötzlich abgebrochen und kommen mit seelischen Schäden zu uns. Mitunter dauert es jahrelang, bis diese Unfallschäden restlos beseitigt sind. • Viele Seelen machen sich bittere Vorwürfe, weil sie sich ein Auto angeschafft hatten, das gar nicht so wichtig war und ihnen nur einen plötzlichen, grausamen Tod gebracht hat. Wenn der Mensch seine Beine nicht genügend benutzt, so stört er seinen Blutkreislauf in erheblichem Maße. Hinzu kommt die Wärme vom Motor. Auch die gasgeschwängerte Luft im Auto ist nicht gut. Wer jedoch bereits ein Auto hat und darauf nicht verzichten möchte, der sollte jeden Mißbrauch des Fahrens unterbinden. Er sollte laufen, wenn der Weg zu Fuß möglich ist. Er sollte nur fahren, wenn der Weg zu weit ist. Der Zeitmangel kommt für eine Entschuldigung nicht in Frage. Auch der Autofahrer hat immer dann Zeit, wenn es sich um andere, interessante Dinge handelt. Er rast aus reiner Gewohnheit. Diese Raserei, dieser Wettlauf mit der Zeit, beunruhigt uns ganz besonders. • Das fortdauernde abgespannte Hetzen führt zu ungeheuren, seelischen Anspannungen, die sich nach kurzer Zeit psychosomatisch über das Rückenmark auswirken. Ebenso werden die Hirnnerven überfordert. Diese Überanstrengungen wirken sich dann auch auf die Herztätigkeit und auf den gesamten Kreislauf aus. Die Folge davon ist dann eine Herzkranzverengung mit größter Neigung zum gefährlichen Herzinfarkt. Da der Herzinfarkt bereits eine Weltkrankheit ist, so sollte man ihm auch richtig begegnen. Das ist jedoch nur möglich, wenn das Übel an der Wurzel gepackt wird, nämlich beim Autofahren, das den Menschen überfordert und ihm keine Zeit läßt.
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